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Einparken will gelernt sein

Sarah Schababerle • Nov. 01, 2020

Steyr on the way home

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Wo stellt man denn eigentlich so ein Expeditionsmobil in Lkw-Größe hin? Diese Frage begleitete uns vom Zeitpunkt des Kaufes an. Klar, es gibt diverse Möglichkeiten von Scheunen bis zu angemieteten Hallen, wo andere ihre Wohnwagen oder Boote unterstellen. Doch klar war auch, wir würden zwar ein fertiges Trägerfahrzeug haben, doch bis zum reisebereiten Exmo war es noch ein weiter Weg. Denn die Kabine hinten drauf war noch leer. Von den Möbeln über die Wasser- und Stromversorgung bis hin zur Heizung wollten wir alles selber bauen. Und uns war jetzt schon bewusst: Wir hatten keine Vorstellung davon, was uns erwartete.

Stellplatz mit gewissen Extras
Die Scheune, die wir suchten, musste also besondere Voraussetzungen erfüllen: Sie sollte eine Stromversorgung haben, um dort eine Werkstatt einrichten und betreiben zu können, sie sollte in irgendeiner Form beheizbar sein, da wir ja auch im Winter bauen wollten und sie sollte möglichst im Umkreis von maximal einer halben Stunde erreichbar sein, damit wir auch für kurze Zeitfenster in die Werkstatt fahren konnnten. Am Bodensee ein Ding der Unmöglichkeit: Typische Unterstellmöglichkeiten waren hier meist schon an Bootsbesitzer vermietet, sehr teuer und oft auch noch zu klein. Je mehr wir darüber nachdachten, Mietanzeigen studierten und im Bekanntenkreis herumfragten, umso klarer wurde uns, dass unser Steyr für die Umbauphase auf unserem Grundstück Platz finden musste.

Immer wieder stiefelten wir mit Meterstäben bewaffnet ums Haus und maßen Carport, Einfahrt und Garten aus. Leider wurde der Carport nicht höher und von der Einfahrt aus hätte der Lkw in die Straße geragt. Blieb also nur der Garten. Wir erkohren den etwa drei Meter schmalen Streifen Rasen zur Straße hin aus. Pläne, wie Pflaster verlegen, Kiesbett ausbaggern und aufschütten oder Metallplatten unterlegen, verwarfen wir nach einigen Diskussionen wieder – schließlich sollte hier ein Allrad-Fahrzeug anrollen. Nur eine einfache Treppe baute Toralf, um die kleine Trockenmauer aus Muschelkalk, die wir überwinden mussten, etwas zu entlasten. Nicht, dass die für den Lkw ein Problem gewesen wäre. Die Hecke fällten wir vorsichtshalber dennoch vorher. Dass Einparken trotzdem gelernt sein will, sollten wir erst noch erfahren.

Die Aufregung ist groß
In der Nacht, Mitte Oktober, bevor wir unseren Steyr im Odenwald abholten, konnten wir kaum schlafen – so aufgeregt waren wir. Morgens um 5 Uhr ging es zu fünft mit dem Mietwagen los Richtung Frankfurt. Um 9 Uhr standen wir auf dem Hof von Excap.  Jetzt, als es soweit war, trauten wir uns kaum in die Halle. Doch langsam sickerte es in unser Bewusstsein: Der Moment, auf den wir ein Jahr hingesehnt hatten, war endlich da.

Ganz genau schauten wir uns jede Schraube und jede Klappe an. Letzte Nachbesserungen wurden gleich vor Ort erledigt und kaum vier Stunden später rollten wir auf unserem eigenen 4x4 vom Gelände. Was für ein erhabenes Gefühl, dieses Ungetüm durch die engen Straßen des Odenwaldes zu lenken! Im nächsten Ort wurde zum ersten Mal vollgetankt (130 Liter (plus die vorhandenen ca. 50 Liter im Tank) sind schon eine Hausnummer – und wir haben noch den kleinen Tank), dann gaben wir den Mietwagen ab und los ging es auf die Autobahn. Es war schon dunkel, als wir rund sechs Stunden später nach Immenstaad einrollten.

Noch eine Schleife um den Kreisverkehr und wir standen bereit für unser erstes Parkmanöver vor unserem Haus. Doch wir hatten eines nicht bedacht: Wenn man im 45-Grad-Winkel rückwärts eine Mauer hochfährt (anders ging es aufgrund unseres Carports nicht), dann fährt ein Hinterrad vor dem anderen nach oben. Das heißt, der Lkw neigt sich zur Seite. In unserem Fall neigte er sich in Richtung der Carport-Ecke, die wir ja eben mühsam versuchten zu umkurven. Egal, wie wir die Rampe anfuhren, immer wieder kamen wir mit dem Koffer der Kante auf etwa zehn Zentimeter gefährlich nahe. Nach einer halben Stunde Rangierens gaben wir auf und verlegten das Einparken auf den nächsten Tag. Überraschenderweise entpuppte sich die Einfahrt als exakt so breit, dass der Steyr mit dem Heck über der Mauer, Stoßstange Grundstücksgrenze, für ein paar Stunden darauf Platz fand.

Ausgeruht starteten wir einen erneuten Versuch. Die Treppe hatten wir nun einseitig so verlängert, dass beide Hinterräder gleichzeitig nach oben fuhren. Und diesmal klappte es. Zwei-, dreimal hin und zurück und der Steyr stand so auf unserem Rasen, zwischen Kellertreppe und Hecke, wie wir ihn haben wollten.

Erste Offroad-Tour im eigenen Garten
Eine Woche später unternahmen wir eine erste Ausfahrt in Richtung Allgäu und am letzten Oktoberwochenende noch einmal am Bodensee entlang, bevor wir den Steyr in seine saisonkennzeichen-bedingte Winter- und Umbaupause schickten. Doch beim letzten Einparkversuch mussten wir noch einmal Lehrgeld zahlen: Weil wir den Einfahrtswinkel nicht auf Anhieb trafen, fuhren wir beim Rangieren immer näher an die Ränder der Holz-Treppe heran, die schließlich unter lautem Krachen unter den 7,3 Tonnen nachgab – wir steckten fest. Die Vorderräder standen noch unterhalb der Mauer, der Dachträger war etwa einen Meter vom Carport entfernt.  Vorwärts ging nicht, rückwärts über die zerborstenen und schraubengespickten Rest der Treppe auch nicht. Also rückte Toralf mit der Kettensäge an. Immer wieder mit Holzstücken gegen Abrutschen sichernd, entfernten wir zunächst die alten Balken. Dann zimmerte Toralf eine neue Not-Rampe zusammen, auf der wir den Steyr schließlich in Zentimeter-Arbeit in seine finale Position bugsierten. Ja, Einparken will mit einem solchen Ungetüm wirklich gelernt sein.

von Sarah Schababerle 28 Dez., 2022
Eine Langzeitreise ist kein Urlaub. Deshalb ist es leider etwas still geworden auf unserem Blog. Es muss geplant werden, wo es als nächstes hingeht, wir recherchieren, wo wir mit unserem Steyr über Nacht stehen dürfen, welche schönen Orte wir besuchen wollen. Was müssen wir für den nächsten Grenzübergang vorbereiten? Wann müssen wir welche Visa beantragen? Nehmen wir besser die südliche oder die nördliche Route? Wollen wir in die Berge oder lieber in die Wüste? Wir brauchen Lebensmittel und müssen in regelmäßigen Abständen frisches Wasser tanken. Auch unser Steyr braucht Pflege: Neben Diesel auch hin und wieder etwas Öl und gelegentliche Wartung. Sarah arbeitet auch von unterwegs - journalistisch und für unser Ringana-Business, was uns langfristig ein passives Einkommen und damit weitere Reisen sichern wird. Und dann sind da auch noch wir selbst: Das Zusammenleben auf engem Raum, 24 Stunden am Tag, ohne Schule, Hobbies, Freunde und von außen vorgegebene Strukturen bringt innere Nähe und mehr Vertrautheit, aber auch Konflikte hervor, die bearbeitet werden wollen... Das alles braucht Zeit. Zeit, die uns im Moment fürs Schreiben fehlt. Wir werden euch an dieser Stelle Schritt für Schritt an unseren Erlebnissen teilhaben lassen - versprochen. Bis dahin habt etwas Geduld - und folgt uns für Kurzberichte und Bilder gerne auf Social Media (Instagram @quer.weltein oder Facebook 5querweltein).
von Sarah Schababerle 30 Sept., 2022
Von Deutschland geht es über Österreich, Ungarn, Serbien und Nordmazedonien nach Griechenland.
von Sarah Schababerle 18 Sept., 2022
Anfang September 2022 sind wir aufgebrochen. Für ein Jahr haben wir unser Haus am Bodensee gegen unser selbst ausgebautes Steyr-Exmo eingetauscht und wollen die Welt bereisen. Grobe Richtung: der Sonne entgegen. Über den Balkan wollen wir in die Türkei, dann mit dem Schiff nach Israel, durch das Königreich Jordanien nach Saudi Arabien und weiter in den Oman. Über Dubai geht es mit dem Schiff (oder vielleicht auch auf dem Landweg durch Irak und Kuwait) in den Iran und von dort aus über Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, nach Kasachstan – ein Teil der alten Seidenstraße. So zumindest unser Traum, auch wenn bereits vor der Abfahrt einige Unklarheiten bestehen und Grenzen geschlossen sind. Ob wir bis in die Mongolei kommen? Oder im Iran hängen bleiben? Oder eine ganz andere Richtung einschlagen? Das wird sich zeigen. Und ist letztlich auch nicht entscheidend. Wir wollen uns treiben lassen, keine Punkte auf einer Liste abhaken, sondern Länder und Kulturen erleben, mit Menschen in Kontakt kommen. Ob uns das gelingt, darüber werden wir in den nächsten Monaten in unregelmäßigen Abständen hier berichten. Denn auch hier gilt einer meiner griechischen Lieblingsausdrücke, die wir hoffentlich schaffen, uns zum Motto zu machen: σίγα-σίγα (síga-síga) – langsam-langsam.;-)
von Sarah Schababerle 15 Juli, 2021
Ein leerer Raum lässt die Ideen sprudeln.
von Sarah Schababerle 05 Mai, 2021
Warum eigentlich nicht ausbauen lassen?
von Sarah Schababerle 02 März, 2021
Unsere Kriterien für die Wohnkabine.
Lastenheft für Exmo
von Sarah Schababerle 29 Nov., 2020
Welche Voraussetzungen muss unser Reisemobil erfüllen?
von Sarah Schababerle 18 Nov., 2020
Wichtigste Voraussetzung: Platz für fünf Personen.
von Sarah Schababerle 15 Jan., 2020
Es gibt Schlüsselmomente, von denen man später weiß, sie haben alles verändert. In unserem Fall war das die Versteigerung eines alten Militär-Jeeps. Plötzlich war er wieder da, der Traum vom unabhängigen Reisen. Wenige Monate später nannten wir einen Steyr 12M18 unser eigen. Etwas größer als ein Jeep, zugegeben, doch nicht weniger rustikal. Wie es dazu kam und wie aus unserem alten Militär-LKW ein reisefertiges Fahrzeug für fünf Leute wird, möchten wir hier in unserem Blog noch genauer vorstellen. Wieso ein Expeditionsmobil? "Da machen wir mit", waren wir uns einig, als uns im Frühjahr 2019 die Nachricht von der Versteigerung eines "Wolfs" erreichte. Immer wieder hatten wir in der Vergangenheit unsere Grenzen des Reisens ausgelotet, waren mit kleinen KIndern und Rucksäcken abseits touristischer Pfade durch Asien und Mittelamerika getourt oder mit den Fahrrädern an der Donau entlang. Auch zwei Motorräder oder unser VW-Bus dienten uns schon als Basis für verschiedene Reisen durch Europa. Wenn uns unterwegs besondere Reise-Mobile begegneten, verrenkten wir uns alle die Hälse. Und nun schien die Möglichkeit zum Greifen nah, in eine neue Dimension des Abenteuer-Reisens einzutreten. Doch die anfängliche Euphorie wurde schnell wieder gebremst: Wie sollten wir zu fünft mit Gepäck, Wasser- und Spritvorräten in den Jeep passen, ohne das Fahrzeug vollkommen zu überladen? Minimalistisches Reisen sind wir zwar gewöhnt, doch um autark in der Wildnis unterwegs zu sein und dabei größere Strecken zurück zu legen, braucht es eben doch etwas mehr als einen Mini-Campingkocher und Schlafsäcke. Vom Jeep zum LKW Schritt für Schritt wuchs unsere Idee also vom Jeep über einen 4x4-Bus hin zu einem richtigen LKW. Wir klickten uns durchs Netz, entdeckten plötzlich überall Expeditionsfahrzeuge, sprachen mit deren Eigentümer und besuchten die Adventure Southside im badischen Eigeltingen. Und wieder mussten wir uns von einer Idee verabschieden: davon, einen "kleinen" Lastwagen mit unter 7,5 Tonnen auszubauen. Was für zwei Personen und den entsprechenden Geldbeutel für extremen Leichtbau vielleicht noch gehen mag, sagten uns Experten, ist für unsere Planung einer Familienkutsche unmöglich. Apropos Geldbeutel: Was Expeditionsmobile angeht, mussten wir schnell feststellen, sind finanziell nach oben keine Grenzen gesetzt. Bei unseren Möglichkeiten dagegen schon. Für uns war klar, dass wir uns keinen fertig ausgebauten LKW leisten konnten und wollten. Wir hatten die Vorstellung, einigen Vorbildern im Netz folgend, einen alten LKW von grundauf auf- und umzubauen und so schauten wir uns nach ausgemusterten Feuerwehr-Fahrzeugen um. Einige Besichtigungen und Probefahrten später mussten wir uns eingestehen, dass unsere Kenntnisse von LKW-Technik nicht ausreichten, um ein Fahrzeug in annehmbarer Zeit komplett zu restaurieren, zumal die Fahrerhäuser alle einem größeren Umbau bedurften, um fünf vollwertige Sitze einbauen zu können. Die Standard-Größe hätte hinten aufgeschnitten und verlängert werden müssen, die Doppelkabine einer Feuerwehr war dagegen schon wieder zu groß, um unter Berücksichtigung der Gesamtgröße noch eine vernünftige Wohnkabine dahinter bauen zu können. Fernreise-Kabinen waren für unsere Körpergröße zu klein. Und die vierte Variante der kurzen Doppelkabine entpuppte sich als echte Rarität. Also schauten wir uns nach Anbietern um, die das Grundfahrzeug in einem für uns passenden Rahmen anboten. Der Markt in diesem Bereich ist sehr übersichtlich. Letztlich fiel die Entscheidung zwischen zwei Unternehmen bzw. einem Iveco Magirus 120-19 und einem Steyr 12M18. Faktoren waren der Fahrkomfort, wie die Geräuschkulisse und der Platz im Fahrerhaus, sowie der voraussichtliche Spritverbrauch. Auch die leichtere Fahrzeugbedienung mit Details wie einem kleinen Wendekreis sowie die Optik und das Gesamtkonzept des Anbieters ließen die Nadel schließlich in Richtung des Steyrs ausschlagen. Zugegeben, wir waren bereits nach der ersten Probefahrt verliebt. Als nächstes musste eine passende Kabine gefunden werden. Aufgrund von Toralfs Körpergröße von zwei Metern fielen auch hier die günstigen Möglichkeiten aus, einen Zeppelinshelter oder ähnliches auf den LKW zu setzen. Aufgrund der Bauhöhe von 1,95 Meter hätte Toralf dort nie aufrecht stehen können. Von Selbstbau-Kabinen nahmen wir aufgrund unserer technischen und zeitlichen Möglichkeiten Abstand und entschieden uns deshalb schließlich für eine GFK-Kabine nach unseren Maßen. Ja, finanziell hatten wir uns das etwas anders vorgestellt...
von Sarah Schababerle 15 Sept., 2019
Es riecht nach Räucherstäbchen, an jeder Hausecke liegen kleine, kunstvoll arrangierte Blumengestecke, Mopeds knattern durch die holprigen Straßen – willkommen auf Bali. Warum lange planen? Erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Ich weiß, der Spruch ist ausgelutscht und ich schulde jetzt ein paar Euro fürs Phrasenschwein, aber für uns hat es sich tatsächlich bewährt, Reiseziele und Routen gar nicht auszurecherchieren, sondern einfach loszulegen. So auch unser Spontantrip nach Bali. Die Sommerferien standen vor der Tür und wir hatten noch nicht so wirklich einen Plan. Nur eines war klar: Es zog uns mal wieder in die Ferne. Ein paar Abende der Internetrecherche und Flugsuche später stand dann fest: Es geht nach Bali. In drei Wochen für drei Wochen. Das perfekte Fortbewegungsmittel – Mopeds Mehr als die Flüge buchten wir nicht. Wir suchten uns eine Ausgangsbasis, das schmucke Hafenstädtchen Padang Bay und reservierten uns wenige Tage vorher noch ein kleines Hotel für drei Nächte. Von dort aus wurde weitergeplant. Grundlage dafür waren zwei Mopeds, die wir bei einer Vermietstation um die Ecke für zwei Wochen mieteten. An Tag drei ging es los. Noch schnell die beiden großen Rucksäcke in den Fußraum gequetscht, dann puzzelten wir, wie zwei Erwachsene und drei Kinder plus Kameratasche und Tagesrucksack am besten auf die Sitzbänke passen und los ging´s. Immer der Nase nach Wir folgten keinem klaren Plan. Wir legten lediglich eine grobe Richtung fest, mit der wir glaubten, möglichst viel von der Insel zu sehen zu bekommen. Mal half uns eine Empfehlung im Reiseführer für eine besonders schöne Strecke, mal steuerten wir per Online-Navi einen bestimmten Ort an, mal bogen wir einfach in eine kleine Straße ab, die uns gefiel.
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