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Transit über den Balkan – und gleich ein Unfall in Serbien

Sarah Schababerle • Sept. 30, 2022

Ein holperiger Start

In den letzten Wochen vor der Abfahrt hatten wir immer wieder versucht, uns klar zu machen, was es bedeutete, ein Jahr nicht in unserem Haus zu wohnen, ein Jahr nicht zur Arbeit zu gehen, ein Jahr nicht mit dem Bus zur Schule zu fahren. Dafür ein Jahr lang immer wieder an anderen Orten aufzuwachen, lange Strecken zurückzulegen, aber auch mal länger zu verweilen, buchstäblich an Grenzen zu stoßen, neue Länder, andere Kulturen, interessante Menschen kennenzulernen, Gastfreundschaft zu erleben. Wir konnten es uns nicht vorstellen, auch weil wir kaum Momente des Reflektierens und Innehaltens hatten. Unsere Erschöpfung auf den letzten Metern des zehnmonatigen Bau-, Planungs- und Pack-Marathons machte das Begreifen dieses Wahnsinns-Schrittes umso schwerer.


Das übernahmen dafür viele Menschen aus unserem näheren Umfeld. Freunde, Nachbarn, unsere Familie fieberten mit uns mit. Sie schienen oft aufgeregter als wir selbst, aber das ein oder andere Mal gelang es ihnen, uns auch anzustecken und etwas von einer Vorfreude fühlen zu lassen. Ihnen allen war vermutlich viel klarer als uns selbst, was wir vor hatten. Vor allem aber ließen sie uns unglaublichen Rückhalt und Unterstützung spüren, die uns viel Kraft gab, durchzuhalten.


An einem späten Freitagvormittag Anfang September war es soweit: der Steyr war vollgepackt, mit allem, was wir meinten, für ein Jahr mitnehmen zu müssen. Wir schlossen unser leergeräumtes Haus ab, umarmten noch einmal unsere Nachbarn, dann starteten wir den Motor des Steyr und fuhren los. Der nächste Halt lag nur rund 20 Kilometer entfernt: Bei einer Lkw-Werkstatt stellten wir noch einmal die lastabhängige Bremse des Steyr auf den neuen Beladungszustand ein. Dann ging es über München in Richtung Österreich. In Burghausen durften wir bei Freunden auf der Einfahrt übernachten, dann ging es wirklich los ins Ungewisse. 

Die nächste Etappe führte uns schon über Linz und Wien bis über die Grenze nach Ungarn. Wir hatten vorab mehrere Berichte über das ungarische Mautsystem gelesen und wussten, dass wir gleich an der Grenze Maut bezahlen mussten. Doch die Mautstation war nicht zu entdecken. Als Lkw wurden wir sogar auf einer Art Spange um eine grenznahe Raststation mit kleinem Gulasch-Lokal und ein paar verlassenen wirkenden Gebäuden herumgeleitet. Von fern sahen wir schon die Auffahrt auf die Autobahn, da entdeckten wir endlich die kleine Hütte mit der Aufschrift „Toll“ – allerdings auf der anderen Seite eines Grabens. Wir wussten uns nicht anders zu helfen, als uns über ein absolutes Halteverbot hinwegzusetzen, den Steyr am unbefestigten Straßenrand abzustellen (immerhin hatte es uns ein anderer Lkw bereits vorgemacht), über eine Randbegrenzung aus Beton, durch einen zugemüllten Graben und über einen bereits an mehreren Stellen heruntergedrückten Maschendrahtzaun zu klettern. Der Mann bei der Mautstation schien wenig beeindruckt und verkaufte uns unter Vorlage unseres Fahrzeugscheins eine Zwei-Tages-“Vignette“ (rein elektronisch per Videoscan) für umgerechnet 77 Euro. Er wies uns darauf hin, dass wir nicht von unserer geplanten Transitstrecke durch Ungarn abweichen durften. Nicht einmal zum Übernachten durften wir die Autobahn verlassen, bestätigte er unsere entgeisterte Nachfrage. Sollten wir mehr Zeit in Ungarn verbringen wollen, müssten wir alle zwei Tage oder sobald wir von der Route abweichen wollten, an einer Mautstation wieder Maut lösen und unsere Route exakt festlegen. Herzlich willkommen in Ungarn!

Abgeschreckt von den Berichten über saftige Strafzahlungen bei Missachtung der Mautregularien beschlossen wir, uns dem System zu fügen und übernachteten zwischen einigen großen 40-Tonnern auf einem wildromantischen Rastplatz unter der Dauerbeleuchtung von „Shell“. Der erste Kaffee am nächsten Morgen aus unserer French Press schmeckte furchtbar – wobei dafür Ungarn wirklich nichts konnte: Man sollte eben kein Kaffeepulver verwenden, dass schon seit mehreren Monaten in einer Tupperdose vor sich hinaltert. Ein leises Gefühl von Abenteuer und Unterwegs-Sein brachte das Frühstück auf dem wahrscheinlich kleinsten Grünstreifen Ungarns trotzdem mit sich und so starteten wir frisch gestärkt und motiviert auf unsere Autobahn-Etappe Richtung Serbien.


Später erfuhren wir von anderen Reisenden, dass man für ein Wohnmobil durchaus eine andere Mautkategorie in Ungarn buchen kann. Für rund 19 Euro kann man einen ganzen Monat durch Ungarn brausen, bei freier Streckenwahl. Warum uns der Mitarbeiter an der Mautstelle das nicht gesagt hat? Nobody knows. Für die Rückfahrt haben wir nun jedenfalls eine Lösung.

Die Ausreise aus der EU nach Serbien verlief unkompliziert. Wir waren zunächst etwas unsicher, welcher Fahrzeugkategorie bei den Grenzkontrollen wir uns zuordnen sollten. Zwar waren wir der Größe nach ein Lkw, aber wir hatten ja keine Ladung, die zu verzollen gewesen wäre. Die Schlange an der Lkw-Abfertigung ließ uns auch schnell das Risiko in Kauf nehmen, an einer anderen Durchfahrt einen Rüffel zu kassieren. Da wir aber schwerlich als Pkw durchgingen, tasteten wir uns vorsichtig durch die Busspur. Bereits nach wenigen Metern wurde uns aber klar, dass wir hier auch falsch sein mussten: Die Fahrgäste der Busse mussten alle aussteigen und sich einzeln ausweisen, bevor der Bus weiterfahren durfte und vor uns warteten noch etwa sechs Reisebusse. Ich versuchte also zu Fuß in Erfahrung zu bringen, ob wir das Verfahren beschleunigen konnten und geriet tatsächlich an eine nette Grenzbeamtin, die uns nach einem schnellen Blick auf die Reisepässe einfach die Schranken an einer Nebenspur öffnete und uns fahren ließ. Wir beschlossen, uns von nun an als Pkw zu verstehen.


Die Kinder schienen trotz Binnenland bereits Meeresluft zu schnuppern und drängten Richtung Griechenland. Anstatt die etwas kürzere Transit-Verbindung über Bulgarien zu nehmen, schlugen wir also die Route Richtung Thessaloniki ein und machten auch an unserem dritten Reisetag Strecke. In der aufkommenden Dunkelheit fuhren wir schließlich einen Wanderparkplatz abseits der Autobahn an. Dann passiert es: An einer Stopp-Stelle kracht uns ein Auto in die Seite.


Ich bin wie erstarrt. Soll unsere Reise schon am dritten Tag zu Ende sein? Zum Glück wurde niemand verletzt und auch der Sachschaden an beiden Fahrzeugen hält sich letztlich in Grenzen. Nur der Schreck sitzt bei allen tief – vor allem bei den Kindern. Im Spiegel sehe ich den demolierten SUV in unserer Seite klemmen und ahne, dass es hier nicht mit dem Austausch der Versicherungsdaten getan sein wird.


Tatsächlich wird uns die Unfallaufnahme und die weitere Abwicklung mit den serbischen Behörden insgesamt fast 20 Stunden aufhalten. Gegen Zahlung einer „Spende an eine wohltätige Organisation“ bekomme ich meinen Reisepass wieder und wir dürfen weiterfahren.


Letztlich hatten wir noch Glück: Bei dem Unfall wurde lediglich unser kleiner Tank um ein paar Zentimeter verschoben und wir können ihn selbst wieder zurückschieben. Alles andere klärt die Versicherung. Aber es dauert noch ein paar Tage bis ich das so sehen kann.

Nordmazedonien durchfahren wir in wenigen Stunden. Als wir spät abends die Grenze zu Griechenland überqueren, atme ich einmal tief durch. Nach Griechenland zu fahren, fühlt sich ein bisschen an, als würden wir nach Hause kommen. Wir übernachten an einem Sportplatz und gönnen uns am nächsten Morgen erst einmal einen Frappé.


Und dann sehen wir endlich das Meer. Es blitzt zum ersten Mal kurz zwischen zwei Hügeln hindurch, als wir Thessaloniki passieren. Dann zeigt es sich immer wieder rechter Hand während wir nach Osten cruisen, mal mit blau schimmernden Buchten, mal als in der Sonne glänzender Teppich. Doch es ist erst einmal unerreichbar: Die Abfahrten von der Küstenautobahn sind alle für Lkw über 3,5t gesperrt. Die ersten etwa zehn Ausfahrten nehmen wir die Schilder ernst, dann erwachen mehr und mehr die Griechen in uns, die Interpretationsspielraum zulassen und wir nehmen die Abfahrt zur kleineren Küstenstraße, die sich an der felsigen Küste entlang schlängelt. Immer wieder sehen wir Sandwege abzweigen, die ans Meer und zu traumhaften Stellplätzen führen. Wir müssen aber erst einmal frisches Gemüse einkaufen, bevor wir uns für die Nacht aufstellen können. In Nea Peramos finden wir endlich die optimale Kombination aus Einkaufsmöglichkeiten und einem Zugang zum Strand. Was für ein befreiendes Gefühl, in der Nachmittagssonne den feinen Kies zwischen den Zehen zu spüren, die sanfte Brise, mit einer Mischung aus Salz und leichtem Fischgeruch in der Nase und dann zum ersten Mal seit langem wieder die Zehen in die Wellen zu strecken, die leise ans Ufer plätschern. Mit frischen Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln, Feta, Oliven und einigen Souvlaki-Spießen ausgestattet, wagten wir uns durch einen Olivenhain bis zu einem Aussichtspunkt hinauf und genossen besten selbstgemachten Choriatiki (Bauernsalat) während die Sonne im Meer versank. Wir sind angekommen im Unterwegs-Sein.

von Sarah Schababerle 28 Dez., 2022
Eine Langzeitreise ist kein Urlaub. Deshalb ist es leider etwas still geworden auf unserem Blog. Es muss geplant werden, wo es als nächstes hingeht, wir recherchieren, wo wir mit unserem Steyr über Nacht stehen dürfen, welche schönen Orte wir besuchen wollen. Was müssen wir für den nächsten Grenzübergang vorbereiten? Wann müssen wir welche Visa beantragen? Nehmen wir besser die südliche oder die nördliche Route? Wollen wir in die Berge oder lieber in die Wüste? Wir brauchen Lebensmittel und müssen in regelmäßigen Abständen frisches Wasser tanken. Auch unser Steyr braucht Pflege: Neben Diesel auch hin und wieder etwas Öl und gelegentliche Wartung. Sarah arbeitet auch von unterwegs - journalistisch und für unser Ringana-Business, was uns langfristig ein passives Einkommen und damit weitere Reisen sichern wird. Und dann sind da auch noch wir selbst: Das Zusammenleben auf engem Raum, 24 Stunden am Tag, ohne Schule, Hobbies, Freunde und von außen vorgegebene Strukturen bringt innere Nähe und mehr Vertrautheit, aber auch Konflikte hervor, die bearbeitet werden wollen... Das alles braucht Zeit. Zeit, die uns im Moment fürs Schreiben fehlt. Wir werden euch an dieser Stelle Schritt für Schritt an unseren Erlebnissen teilhaben lassen - versprochen. Bis dahin habt etwas Geduld - und folgt uns für Kurzberichte und Bilder gerne auf Social Media (Instagram @quer.weltein oder Facebook 5querweltein).
von Sarah Schababerle 18 Sept., 2022
Anfang September 2022 sind wir aufgebrochen. Für ein Jahr haben wir unser Haus am Bodensee gegen unser selbst ausgebautes Steyr-Exmo eingetauscht und wollen die Welt bereisen. Grobe Richtung: der Sonne entgegen. Über den Balkan wollen wir in die Türkei, dann mit dem Schiff nach Israel, durch das Königreich Jordanien nach Saudi Arabien und weiter in den Oman. Über Dubai geht es mit dem Schiff (oder vielleicht auch auf dem Landweg durch Irak und Kuwait) in den Iran und von dort aus über Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, nach Kasachstan – ein Teil der alten Seidenstraße. So zumindest unser Traum, auch wenn bereits vor der Abfahrt einige Unklarheiten bestehen und Grenzen geschlossen sind. Ob wir bis in die Mongolei kommen? Oder im Iran hängen bleiben? Oder eine ganz andere Richtung einschlagen? Das wird sich zeigen. Und ist letztlich auch nicht entscheidend. Wir wollen uns treiben lassen, keine Punkte auf einer Liste abhaken, sondern Länder und Kulturen erleben, mit Menschen in Kontakt kommen. Ob uns das gelingt, darüber werden wir in den nächsten Monaten in unregelmäßigen Abständen hier berichten. Denn auch hier gilt einer meiner griechischen Lieblingsausdrücke, die wir hoffentlich schaffen, uns zum Motto zu machen: σίγα-σίγα (síga-síga) – langsam-langsam.;-)
von Sarah Schababerle 15 Juli, 2021
Ein leerer Raum lässt die Ideen sprudeln.
von Sarah Schababerle 05 Mai, 2021
Warum eigentlich nicht ausbauen lassen?
von Sarah Schababerle 02 März, 2021
Unsere Kriterien für die Wohnkabine.
Lastenheft für Exmo
von Sarah Schababerle 29 Nov., 2020
Welche Voraussetzungen muss unser Reisemobil erfüllen?
von Sarah Schababerle 18 Nov., 2020
Wichtigste Voraussetzung: Platz für fünf Personen.
von Sarah Schababerle 01 Nov., 2020
Wo stellt man eigentlich ein Expeditionsmobil in Lkw-Größe hin?
von Sarah Schababerle 15 Jan., 2020
Es gibt Schlüsselmomente, von denen man später weiß, sie haben alles verändert. In unserem Fall war das die Versteigerung eines alten Militär-Jeeps. Plötzlich war er wieder da, der Traum vom unabhängigen Reisen. Wenige Monate später nannten wir einen Steyr 12M18 unser eigen. Etwas größer als ein Jeep, zugegeben, doch nicht weniger rustikal. Wie es dazu kam und wie aus unserem alten Militär-LKW ein reisefertiges Fahrzeug für fünf Leute wird, möchten wir hier in unserem Blog noch genauer vorstellen. Wieso ein Expeditionsmobil? "Da machen wir mit", waren wir uns einig, als uns im Frühjahr 2019 die Nachricht von der Versteigerung eines "Wolfs" erreichte. Immer wieder hatten wir in der Vergangenheit unsere Grenzen des Reisens ausgelotet, waren mit kleinen KIndern und Rucksäcken abseits touristischer Pfade durch Asien und Mittelamerika getourt oder mit den Fahrrädern an der Donau entlang. Auch zwei Motorräder oder unser VW-Bus dienten uns schon als Basis für verschiedene Reisen durch Europa. Wenn uns unterwegs besondere Reise-Mobile begegneten, verrenkten wir uns alle die Hälse. Und nun schien die Möglichkeit zum Greifen nah, in eine neue Dimension des Abenteuer-Reisens einzutreten. Doch die anfängliche Euphorie wurde schnell wieder gebremst: Wie sollten wir zu fünft mit Gepäck, Wasser- und Spritvorräten in den Jeep passen, ohne das Fahrzeug vollkommen zu überladen? Minimalistisches Reisen sind wir zwar gewöhnt, doch um autark in der Wildnis unterwegs zu sein und dabei größere Strecken zurück zu legen, braucht es eben doch etwas mehr als einen Mini-Campingkocher und Schlafsäcke. Vom Jeep zum LKW Schritt für Schritt wuchs unsere Idee also vom Jeep über einen 4x4-Bus hin zu einem richtigen LKW. Wir klickten uns durchs Netz, entdeckten plötzlich überall Expeditionsfahrzeuge, sprachen mit deren Eigentümer und besuchten die Adventure Southside im badischen Eigeltingen. Und wieder mussten wir uns von einer Idee verabschieden: davon, einen "kleinen" Lastwagen mit unter 7,5 Tonnen auszubauen. Was für zwei Personen und den entsprechenden Geldbeutel für extremen Leichtbau vielleicht noch gehen mag, sagten uns Experten, ist für unsere Planung einer Familienkutsche unmöglich. Apropos Geldbeutel: Was Expeditionsmobile angeht, mussten wir schnell feststellen, sind finanziell nach oben keine Grenzen gesetzt. Bei unseren Möglichkeiten dagegen schon. Für uns war klar, dass wir uns keinen fertig ausgebauten LKW leisten konnten und wollten. Wir hatten die Vorstellung, einigen Vorbildern im Netz folgend, einen alten LKW von grundauf auf- und umzubauen und so schauten wir uns nach ausgemusterten Feuerwehr-Fahrzeugen um. Einige Besichtigungen und Probefahrten später mussten wir uns eingestehen, dass unsere Kenntnisse von LKW-Technik nicht ausreichten, um ein Fahrzeug in annehmbarer Zeit komplett zu restaurieren, zumal die Fahrerhäuser alle einem größeren Umbau bedurften, um fünf vollwertige Sitze einbauen zu können. Die Standard-Größe hätte hinten aufgeschnitten und verlängert werden müssen, die Doppelkabine einer Feuerwehr war dagegen schon wieder zu groß, um unter Berücksichtigung der Gesamtgröße noch eine vernünftige Wohnkabine dahinter bauen zu können. Fernreise-Kabinen waren für unsere Körpergröße zu klein. Und die vierte Variante der kurzen Doppelkabine entpuppte sich als echte Rarität. Also schauten wir uns nach Anbietern um, die das Grundfahrzeug in einem für uns passenden Rahmen anboten. Der Markt in diesem Bereich ist sehr übersichtlich. Letztlich fiel die Entscheidung zwischen zwei Unternehmen bzw. einem Iveco Magirus 120-19 und einem Steyr 12M18. Faktoren waren der Fahrkomfort, wie die Geräuschkulisse und der Platz im Fahrerhaus, sowie der voraussichtliche Spritverbrauch. Auch die leichtere Fahrzeugbedienung mit Details wie einem kleinen Wendekreis sowie die Optik und das Gesamtkonzept des Anbieters ließen die Nadel schließlich in Richtung des Steyrs ausschlagen. Zugegeben, wir waren bereits nach der ersten Probefahrt verliebt. Als nächstes musste eine passende Kabine gefunden werden. Aufgrund von Toralfs Körpergröße von zwei Metern fielen auch hier die günstigen Möglichkeiten aus, einen Zeppelinshelter oder ähnliches auf den LKW zu setzen. Aufgrund der Bauhöhe von 1,95 Meter hätte Toralf dort nie aufrecht stehen können. Von Selbstbau-Kabinen nahmen wir aufgrund unserer technischen und zeitlichen Möglichkeiten Abstand und entschieden uns deshalb schließlich für eine GFK-Kabine nach unseren Maßen. Ja, finanziell hatten wir uns das etwas anders vorgestellt...
von Sarah Schababerle 15 Sept., 2019
Es riecht nach Räucherstäbchen, an jeder Hausecke liegen kleine, kunstvoll arrangierte Blumengestecke, Mopeds knattern durch die holprigen Straßen – willkommen auf Bali. Warum lange planen? Erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Ich weiß, der Spruch ist ausgelutscht und ich schulde jetzt ein paar Euro fürs Phrasenschwein, aber für uns hat es sich tatsächlich bewährt, Reiseziele und Routen gar nicht auszurecherchieren, sondern einfach loszulegen. So auch unser Spontantrip nach Bali. Die Sommerferien standen vor der Tür und wir hatten noch nicht so wirklich einen Plan. Nur eines war klar: Es zog uns mal wieder in die Ferne. Ein paar Abende der Internetrecherche und Flugsuche später stand dann fest: Es geht nach Bali. In drei Wochen für drei Wochen. Das perfekte Fortbewegungsmittel – Mopeds Mehr als die Flüge buchten wir nicht. Wir suchten uns eine Ausgangsbasis, das schmucke Hafenstädtchen Padang Bay und reservierten uns wenige Tage vorher noch ein kleines Hotel für drei Nächte. Von dort aus wurde weitergeplant. Grundlage dafür waren zwei Mopeds, die wir bei einer Vermietstation um die Ecke für zwei Wochen mieteten. An Tag drei ging es los. Noch schnell die beiden großen Rucksäcke in den Fußraum gequetscht, dann puzzelten wir, wie zwei Erwachsene und drei Kinder plus Kameratasche und Tagesrucksack am besten auf die Sitzbänke passen und los ging´s. Immer der Nase nach Wir folgten keinem klaren Plan. Wir legten lediglich eine grobe Richtung fest, mit der wir glaubten, möglichst viel von der Insel zu sehen zu bekommen. Mal half uns eine Empfehlung im Reiseführer für eine besonders schöne Strecke, mal steuerten wir per Online-Navi einen bestimmten Ort an, mal bogen wir einfach in eine kleine Straße ab, die uns gefiel.
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