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Haus auf Rädern – Kabine gesucht

Sarah Schababerle • März 02, 2021

Unsere Suche nach dem richtigen Wohnkoffer

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 Einen Allrad-Lkw hatten wir also schon einmal. Doch um damit auch reisen zu können, brauchten wir eine Wohnkabine hintendrauf. Je einfacher umso sympathischer, waren wir uns einig. Leider fielen günstige Container-Lösungen wie Zeppelin- oder Dornier-Shelter aufgrund ihrer geringen Höhe von unter zwei Metern aus. Toralf ist zwei Meter groß und sollte in unserem künftigen Haus auf Rädern aufrecht stehen können. Bei gebrauchten Wohnkabinen gab es immer irgendein Manko, sei es die Größe, die Raumaufteilung, der Zustand... Es musste also eine Kabine nach Maß her. Hier ist der Markt ähnlich vielfältig wie bei Basisfahrzeugen. Neben einigen Branchengrößen gibt es inzwischen auch kleinere, auf Exmos spezialisierte Werkstätten, die Aufbaukoffer nach Kundenwunsch anfertigen. Auch ein Selbstbau ist möglich, entweder komplett frei oder als Bausatz. Neben Holz und Aluminium ist glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) dabei das am häufigsten verwendete Material, meist in Sandwich-Bauweise mit einer Schicht isolierenden PU-Schaums dazwischen. GFK bietet dabei die beste Kombination aus Stabilität, hohen Dämmwerten und geringem Gewicht. Gelegentlich wird für höhere Stabilität und eine einfachere Möbelmontage eine Kombination aus GFK mit Holz und/oder Alu verwendet.

Selbstbau vs. Fertig-Kabine
Wir nahmen eine gefertigte GFK-Kabine in den Fokus. Holz entpuppte sich als Nische mit wenigen Anbietern und noch weniger Erfahrungswerten. Eine fahrende Blockhütte hätte zudem sicher unser selbst gesetztes Gewichtsziel gesprengt (zumindest vermuteten wir das). Eine relativ neue Variante von Alukoffer (MOX), die wir 2019 auf der Messe Adventure Southside in Eigeltingen sahen (wird über 4wheel24 vertrieben), hätten wir bei ähnlichen Anschaffungskosten erst noch selber innen isolieren und verkleiden müssen. Und ein Selbstbau (komplett oder als Bausatz; z.B. von Boxmanufaktur) schied aus den gleichen Gründen aus, wie ein Lkw im Rohzustand: Mangelnde eigene Erfahrung, fehlende Werkstatt und der Faktor Zeit.

Apropos Zeit: Die rund neun Monate, nach denen wir unseren LKW abholen können sollten, kamen uns nur anfänglich unsagbar lang vor. Rückblickend war die Umbaudauer des Steyrs aber extrem kurz, vor allem, wenn man sie mit Kalkulationen anderer Exmo-Hersteller vergleicht: Überall, wo wir fragten oder in Foren stöberten, mussten Exmo-Projektierer mit etwa zwei Jahren von der Unterschrift bis zum fertigen Fahrzeug rechnen, denn die Auftragsbücher aller Hersteller waren voll. Offenbar liefen wir trotz aller gefühlten Verrücktheit einem gewissen Trend hinterher.

Wichtigste Kriterien: Gewicht, Zeit und Bauchgefühl
Nun aber zurück zur Wahl des Kabinenbauers. In die engere Wahl nahmen wir einige Firmen, die Komplettpakete anbieten, aber auch einzelne Abschnitte, wie die Kabine: die kleine, aber feine Ein-Mann-Werkstatt FRM Technik von Benjamin Jülich, 4wheel24, Ormocar und die ukrainisch-österreichische Firma Krug Expedition. Alle bieten letztlich technisch ähnlich aufgebaute GFK-Kabinen an. Geringfügige Unterschiede, die uns ins Auge fielen, waren Materialstärken beim Zwischenrahmen (Ormocar baut hier eher dünner, Krug extrem dick) oder den Wänden, eingelassene Alu- bzw. Holzelemente unter dem GFK zur einfacheren Befestigung der Möbel (z.B. bei 4wheel24) und der Preis. Entscheidender Faktor für uns war aber die Bauzeit, zusammen mit – wie sollte es anders sein – unserem Bauchgefühl.

Aufgrund einer Kooperation unseres Lkw-Bauers Excap mit Krug Expedition stellten diese in Aussicht, dass sie schon vor Fertigstellung des Steyr mit dem Bau der Kabine beginnen konnten. Nötige Maße sollten intern abgestimmt werden und die "Hochzeit" von LKW und Kabine konnte je nach Bedarf entweder bei Krug oder bei Excap gefeiert werden. Dass das letztlich nicht ganz so reibungslos klappte, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die anderen Hersteller hätten vor dem Bau von Kabine und Zwischenrahmen erst einmal beim Basisfahrzeug Maß nehmen, also die Fertigstellung des Steyr-Umbaus abwarten müssen. Diese Zeitverzögerung konnten wir uns bei Krug sparen.

Hinzu kamen noch ein paar technische Ausstattungsdetails, die uns bei Krug gut gefielen: Der in den Kabinenboden eingelassene Rahmen und eine speziell konstruierte Treppe, die man aus einem Unterflurkasten ausklappen konnte. Im eingeklappten Zustand konnte man in den Kasten eingelassene Stufen als Notleiter benutzen (fairerweise muss man sagen, dass es die Treppe auch als Zubehörteil zu kaufen gibt; Ormocar hat diese beispielsweise im Programm). Außerdem bietet Krug Echtglas-Fenster aus eigener Produktion an, die in Ausführung und Qualität denen des Premium-Herstellers KCT sehr ähnlich sein sollen – zu günstigeren Preisen. Unsere Gesamtlösung war also: Ein Excap-Basis-Fahrzeug mit einer Krug-Expedition-Leerkabine. Bauzeit inklusive "Hochzeit" voraussichtlich neun bis 12 Monate.
von Sarah Schababerle 28 Dez., 2022
Eine Langzeitreise ist kein Urlaub. Deshalb ist es leider etwas still geworden auf unserem Blog. Es muss geplant werden, wo es als nächstes hingeht, wir recherchieren, wo wir mit unserem Steyr über Nacht stehen dürfen, welche schönen Orte wir besuchen wollen. Was müssen wir für den nächsten Grenzübergang vorbereiten? Wann müssen wir welche Visa beantragen? Nehmen wir besser die südliche oder die nördliche Route? Wollen wir in die Berge oder lieber in die Wüste? Wir brauchen Lebensmittel und müssen in regelmäßigen Abständen frisches Wasser tanken. Auch unser Steyr braucht Pflege: Neben Diesel auch hin und wieder etwas Öl und gelegentliche Wartung. Sarah arbeitet auch von unterwegs - journalistisch und für unser Ringana-Business, was uns langfristig ein passives Einkommen und damit weitere Reisen sichern wird. Und dann sind da auch noch wir selbst: Das Zusammenleben auf engem Raum, 24 Stunden am Tag, ohne Schule, Hobbies, Freunde und von außen vorgegebene Strukturen bringt innere Nähe und mehr Vertrautheit, aber auch Konflikte hervor, die bearbeitet werden wollen... Das alles braucht Zeit. Zeit, die uns im Moment fürs Schreiben fehlt. Wir werden euch an dieser Stelle Schritt für Schritt an unseren Erlebnissen teilhaben lassen - versprochen. Bis dahin habt etwas Geduld - und folgt uns für Kurzberichte und Bilder gerne auf Social Media (Instagram @quer.weltein oder Facebook 5querweltein).
von Sarah Schababerle 30 Sept., 2022
Von Deutschland geht es über Österreich, Ungarn, Serbien und Nordmazedonien nach Griechenland.
von Sarah Schababerle 18 Sept., 2022
Anfang September 2022 sind wir aufgebrochen. Für ein Jahr haben wir unser Haus am Bodensee gegen unser selbst ausgebautes Steyr-Exmo eingetauscht und wollen die Welt bereisen. Grobe Richtung: der Sonne entgegen. Über den Balkan wollen wir in die Türkei, dann mit dem Schiff nach Israel, durch das Königreich Jordanien nach Saudi Arabien und weiter in den Oman. Über Dubai geht es mit dem Schiff (oder vielleicht auch auf dem Landweg durch Irak und Kuwait) in den Iran und von dort aus über Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, nach Kasachstan – ein Teil der alten Seidenstraße. So zumindest unser Traum, auch wenn bereits vor der Abfahrt einige Unklarheiten bestehen und Grenzen geschlossen sind. Ob wir bis in die Mongolei kommen? Oder im Iran hängen bleiben? Oder eine ganz andere Richtung einschlagen? Das wird sich zeigen. Und ist letztlich auch nicht entscheidend. Wir wollen uns treiben lassen, keine Punkte auf einer Liste abhaken, sondern Länder und Kulturen erleben, mit Menschen in Kontakt kommen. Ob uns das gelingt, darüber werden wir in den nächsten Monaten in unregelmäßigen Abständen hier berichten. Denn auch hier gilt einer meiner griechischen Lieblingsausdrücke, die wir hoffentlich schaffen, uns zum Motto zu machen: σίγα-σίγα (síga-síga) – langsam-langsam.;-)
von Sarah Schababerle 15 Juli, 2021
Ein leerer Raum lässt die Ideen sprudeln.
von Sarah Schababerle 05 Mai, 2021
Warum eigentlich nicht ausbauen lassen?
Lastenheft für Exmo
von Sarah Schababerle 29 Nov., 2020
Welche Voraussetzungen muss unser Reisemobil erfüllen?
von Sarah Schababerle 18 Nov., 2020
Wichtigste Voraussetzung: Platz für fünf Personen.
von Sarah Schababerle 01 Nov., 2020
Wo stellt man eigentlich ein Expeditionsmobil in Lkw-Größe hin?
von Sarah Schababerle 15 Jan., 2020
Es gibt Schlüsselmomente, von denen man später weiß, sie haben alles verändert. In unserem Fall war das die Versteigerung eines alten Militär-Jeeps. Plötzlich war er wieder da, der Traum vom unabhängigen Reisen. Wenige Monate später nannten wir einen Steyr 12M18 unser eigen. Etwas größer als ein Jeep, zugegeben, doch nicht weniger rustikal. Wie es dazu kam und wie aus unserem alten Militär-LKW ein reisefertiges Fahrzeug für fünf Leute wird, möchten wir hier in unserem Blog noch genauer vorstellen. Wieso ein Expeditionsmobil? "Da machen wir mit", waren wir uns einig, als uns im Frühjahr 2019 die Nachricht von der Versteigerung eines "Wolfs" erreichte. Immer wieder hatten wir in der Vergangenheit unsere Grenzen des Reisens ausgelotet, waren mit kleinen KIndern und Rucksäcken abseits touristischer Pfade durch Asien und Mittelamerika getourt oder mit den Fahrrädern an der Donau entlang. Auch zwei Motorräder oder unser VW-Bus dienten uns schon als Basis für verschiedene Reisen durch Europa. Wenn uns unterwegs besondere Reise-Mobile begegneten, verrenkten wir uns alle die Hälse. Und nun schien die Möglichkeit zum Greifen nah, in eine neue Dimension des Abenteuer-Reisens einzutreten. Doch die anfängliche Euphorie wurde schnell wieder gebremst: Wie sollten wir zu fünft mit Gepäck, Wasser- und Spritvorräten in den Jeep passen, ohne das Fahrzeug vollkommen zu überladen? Minimalistisches Reisen sind wir zwar gewöhnt, doch um autark in der Wildnis unterwegs zu sein und dabei größere Strecken zurück zu legen, braucht es eben doch etwas mehr als einen Mini-Campingkocher und Schlafsäcke. Vom Jeep zum LKW Schritt für Schritt wuchs unsere Idee also vom Jeep über einen 4x4-Bus hin zu einem richtigen LKW. Wir klickten uns durchs Netz, entdeckten plötzlich überall Expeditionsfahrzeuge, sprachen mit deren Eigentümer und besuchten die Adventure Southside im badischen Eigeltingen. Und wieder mussten wir uns von einer Idee verabschieden: davon, einen "kleinen" Lastwagen mit unter 7,5 Tonnen auszubauen. Was für zwei Personen und den entsprechenden Geldbeutel für extremen Leichtbau vielleicht noch gehen mag, sagten uns Experten, ist für unsere Planung einer Familienkutsche unmöglich. Apropos Geldbeutel: Was Expeditionsmobile angeht, mussten wir schnell feststellen, sind finanziell nach oben keine Grenzen gesetzt. Bei unseren Möglichkeiten dagegen schon. Für uns war klar, dass wir uns keinen fertig ausgebauten LKW leisten konnten und wollten. Wir hatten die Vorstellung, einigen Vorbildern im Netz folgend, einen alten LKW von grundauf auf- und umzubauen und so schauten wir uns nach ausgemusterten Feuerwehr-Fahrzeugen um. Einige Besichtigungen und Probefahrten später mussten wir uns eingestehen, dass unsere Kenntnisse von LKW-Technik nicht ausreichten, um ein Fahrzeug in annehmbarer Zeit komplett zu restaurieren, zumal die Fahrerhäuser alle einem größeren Umbau bedurften, um fünf vollwertige Sitze einbauen zu können. Die Standard-Größe hätte hinten aufgeschnitten und verlängert werden müssen, die Doppelkabine einer Feuerwehr war dagegen schon wieder zu groß, um unter Berücksichtigung der Gesamtgröße noch eine vernünftige Wohnkabine dahinter bauen zu können. Fernreise-Kabinen waren für unsere Körpergröße zu klein. Und die vierte Variante der kurzen Doppelkabine entpuppte sich als echte Rarität. Also schauten wir uns nach Anbietern um, die das Grundfahrzeug in einem für uns passenden Rahmen anboten. Der Markt in diesem Bereich ist sehr übersichtlich. Letztlich fiel die Entscheidung zwischen zwei Unternehmen bzw. einem Iveco Magirus 120-19 und einem Steyr 12M18. Faktoren waren der Fahrkomfort, wie die Geräuschkulisse und der Platz im Fahrerhaus, sowie der voraussichtliche Spritverbrauch. Auch die leichtere Fahrzeugbedienung mit Details wie einem kleinen Wendekreis sowie die Optik und das Gesamtkonzept des Anbieters ließen die Nadel schließlich in Richtung des Steyrs ausschlagen. Zugegeben, wir waren bereits nach der ersten Probefahrt verliebt. Als nächstes musste eine passende Kabine gefunden werden. Aufgrund von Toralfs Körpergröße von zwei Metern fielen auch hier die günstigen Möglichkeiten aus, einen Zeppelinshelter oder ähnliches auf den LKW zu setzen. Aufgrund der Bauhöhe von 1,95 Meter hätte Toralf dort nie aufrecht stehen können. Von Selbstbau-Kabinen nahmen wir aufgrund unserer technischen und zeitlichen Möglichkeiten Abstand und entschieden uns deshalb schließlich für eine GFK-Kabine nach unseren Maßen. Ja, finanziell hatten wir uns das etwas anders vorgestellt...
von Sarah Schababerle 15 Sept., 2019
Es riecht nach Räucherstäbchen, an jeder Hausecke liegen kleine, kunstvoll arrangierte Blumengestecke, Mopeds knattern durch die holprigen Straßen – willkommen auf Bali. Warum lange planen? Erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Ich weiß, der Spruch ist ausgelutscht und ich schulde jetzt ein paar Euro fürs Phrasenschwein, aber für uns hat es sich tatsächlich bewährt, Reiseziele und Routen gar nicht auszurecherchieren, sondern einfach loszulegen. So auch unser Spontantrip nach Bali. Die Sommerferien standen vor der Tür und wir hatten noch nicht so wirklich einen Plan. Nur eines war klar: Es zog uns mal wieder in die Ferne. Ein paar Abende der Internetrecherche und Flugsuche später stand dann fest: Es geht nach Bali. In drei Wochen für drei Wochen. Das perfekte Fortbewegungsmittel – Mopeds Mehr als die Flüge buchten wir nicht. Wir suchten uns eine Ausgangsbasis, das schmucke Hafenstädtchen Padang Bay und reservierten uns wenige Tage vorher noch ein kleines Hotel für drei Nächte. Von dort aus wurde weitergeplant. Grundlage dafür waren zwei Mopeds, die wir bei einer Vermietstation um die Ecke für zwei Wochen mieteten. An Tag drei ging es los. Noch schnell die beiden großen Rucksäcke in den Fußraum gequetscht, dann puzzelten wir, wie zwei Erwachsene und drei Kinder plus Kameratasche und Tagesrucksack am besten auf die Sitzbänke passen und los ging´s. Immer der Nase nach Wir folgten keinem klaren Plan. Wir legten lediglich eine grobe Richtung fest, mit der wir glaubten, möglichst viel von der Insel zu sehen zu bekommen. Mal half uns eine Empfehlung im Reiseführer für eine besonders schöne Strecke, mal steuerten wir per Online-Navi einen bestimmten Ort an, mal bogen wir einfach in eine kleine Straße ab, die uns gefiel.
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